Schluckstörungen- eine Selbsterfahrung

Schluckprobleme

Schlucken ist vielleicht unsere erste bewusste Handlung. Wir schlucken grob geschätzt 2000 Mal am Tag - und wir müssen schlucken. Für manche Menschen kann das angsteinflössend, schmerzhaft oder sehr irritierend sein.

Ein vergleichbarer Effekt lässt sich ausprobieren, mit den Händen an der Wand. Das ist natürlich nur eine Annährerung - aber sie ist sehr überzeugend. Die meisten Teilnehmer oder Angehörigen sind sehr überrascht - und überzeugt - wie tiefe Auswirkungen eine scheinbar kleine Aktion wie das Schlucken haben kann.

Hier gibt es noch eine fazinierende Nebenwirkung: Wenn wir das Gewicht dabei weit nach vorn nehmen, werden wir uns allein durch das Schlucken automatisch nach vorne zusammenklappen. Mit anderen Worten: diese vergleichsweise kleine Muskulatur von Kehle und Zunge, die scheinbar wenig mit der Bewegung der Skelettmuskulatur zu tun hat, führt zu einer ruckartigen Bewegung des ganzen Körpers.

Bei massiven Schluckstörungen ist es unter Umständen einfacher, die Körperbewegung nach dem Schlucken auszurichten, als zu versuchen, mit angespannter Kehle zu schlucken. Mit anderen Worten: dystonische, unerwartete Bewegungen oder auf Hypotonie können mit Schluckstörungen zusammenhängen - das wäre die Erklärung für das Mädchen, das ihre Arme plötzlich "entspannt" lassen konnte.

Im Umkehrschluss kann eine Klärung dieser Bereiche den Muskeltonus regulieren und neue Bewegungsmuster eröffnen.

Ich arbeite mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Wenn ich dahin zurückgehen will, wo eine Funktion zum ersten Mal nicht gut ausgeführt wurde, oder wo der Körper zum ersten Mal nicht gut organisiert wurde, muss ich eventuell auf einen Zeitraum vor der Geburt oder in der ersten Lebensminute Bezug nehmen, um einem Kind das Aufsetzen zu erleichtern. In mehreren tausend FIs gibt es kaum ein Kind, mit dem ich nicht an diesen Themen gearbeitet habe.

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